Kfz Gutachten nach Unfall: Auf diese Faktoren kommt es an!

Unfallgutachten nach einem Verkehrsunfall – Kurz und knapp informiert mit diesem Beitrag:

• Warum ist ein Kfz Gutachten nach Unfall unverzichtbar?
• Wer hat die Kosten für ein Kfz Gutachten zu tragen?
• Wer muss sich um das Gutachten kümmern?
• Wie setzt sich ein Kfz Gutachten zusammen?
• Kurze Antworten in Bezug auf häufige Fragen zum Kfz Gutachten nach Unfall

Inhaltsverzeichnis: 

1. Gutachten nach Unfall als Schadensnachweis
2. Unterschied zwischen Kasko- und Haftpflichtschaden
3. Wer muss den Kfz Gutachter beauftragen?
4. Was beinhaltet ein Unfallgutachten?
5. Schadenssumme auszahlen lassen: Gutachten als Basis für die fiktive Abrechnung
6. FAQ: Kfz Gutachten nach Unfall

Gutachten nach Unfall als Schadensnachweis

Wenn Sie unschuldig in einen Unfall verwickelt sind (Haftpflichtfall) und den Schaden geltend machen wollen, kommen Sie an einem Unfallgutachten nicht vorbei. Die Versicherung des Unfallverursachers wird einen Nachweis für den Autounfall sehen wollen. Ferner ist es notwendig, dass der Schaden und etwaige Reparaturmaßnahmen möglichst exakt beziffert werden.

All das leistet ein Schadensgutachten nach einem Unfall. Ein solches Gutachten lässt auch die Überprüfung der Plausibilität zu: Passt der Fahrzeugschaden zum geschilderten Unfallhergang? Zur Klärung der Schuld bzw. generellen Beweissicherung leistet ein solches Unfallgutachten einen unverzichtbaren Beitrag.

Generell erfordert die Erstellung eines Kfz Gutachten eine hohe Sachkompetenz und Qualifikation des Sachverständigen. Nur das Hinzuziehen eines erfahrenen und unparteiischen Gutachters sorgt dafür, dass Versicherer dieses zentrale Dokument im Regulierungsprozess anerkennen und es nicht anfechten oder gar eine Nachbesichtigung des Unfallschaden fordern.

Und sollte es bei unklarer Schuldfrage zu einem Zivilprozess kommen, wird dem Schadensgutachten als zentrales Beweisdokument vor Gericht ein hohes Maß an Bedeutung zukommen.

Abgesehen von der reinen Schadensregulierung nach einem Unfall erfüllt das Kfz Gutachten noch eine weitere Funktion: Es dient als Wertgutachten, da Rest- und Wiederbeschaffungswert nach Berücksichtigung aller relevanten Faktoren präzise beziffert werden. Sämtliche Sachschäden an Ihrem Auto werden in einem Unfallgutachten festgehalten.

Unterschied zwischen Haftpflichtschaden und Kaskoschaden

Der Unterschied zwischen beiden Schäden hängt davon ab, ob der Unfall selbst verschuldet wurde oder nicht. Bei Fremdverschulden ist von einem Haftpflichtschaden die Rede. Die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners muss den Schaden so ersetzen, dass das Fahrzeug wieder in den vorherigen Zustand versetzt wird.

Erforderliche Reparaturkosten dürfen bis maximal 130 Prozent über dem im Schadensgutachten ausgewiesenen Wiederbeschaffungswert liegen. Sind Sie selber schuld, kommt eine vorhandene Teil- oder Vollkaskoversicherung des Unfallverursachers zum Tragen. Je nach Versicherungsbedingungen wird der entstandene Schaden in der Regel bis zur Höhe des Wiederbeschaffungswertes ersetzt.

In der Praxis bzw. am Unfallort ist die Schuldfrage und der Unfallhergang aber nicht immer eindeutig zu klären. Daher sollte bei größeren Schäden immer die Polizei gerufen werden. Ein erstelltes Unfallgutachten nach Unfall kann dann die entscheidenden Hinweise zur finalen Klärung der Schuldfrage geben. Die Ermittlung der Schadenshöhe ist für den geschädigten Unfallbeteiligten kostenlos.

Wer muss den Kfz Gutachter beauftragen?

Wenn Sie nicht die Schuld tragen, können Sie einen Kfz Sachverständigen selber beauftragen. Das Honorar hat dann der Versicherer des Unfallverursachers zu tragen, sofern es sich nicht um einen kleineren Blechschaden (Bagatellschaden) handelt. Sie sollten auf keinen Fall einen von der gegnerischen Versicherung gestellten Sachverständigen akzeptieren. Als Geschädigter haben Sie das Anrecht darauf, die Unfallbegutachtung des Versicherungs-Gutachters abzulehnen.

Deutlich anders verhält es sich, wenn Sie den Schaden selber verursacht haben. In diesem Fall ist Rücksprache mit der Kaskoversicherung zu halten. So lässt sich klären, ob und zu welchen Bedingungen ein Schadengutachten erstellt werden soll. An den Kosten werden Sie sich in aller Regel in diesem Szenario beteiligen müssen.

Was beinhaltet ein Unfallgutachten?

Als Geschädigter sind Sie nach einem unverschuldeten Unfall in der Nachweispflicht, dass die Schäden wirklich auf den Unfall zurückgehen. An dieser Stelle wird sehr deutlich, wie unverzichtbar ein Kfz Gutachten nach einem Unfall zur Durchsetzung der eigenen finanziellen Interessen ist. Die Expertise des Gutachters kommt vor allem zum Tragen, wenn es Zweifel in Bezug auf das Schadensbild und somit die endgültige Klärung der Schuldfrage gibt.

Angesichts dessen muss ein unabhängiges Kfz Gutachten nach einem Unfall sehr detailliert ausfallen. Folgende Inhalte sind zu erwarten:

• Schadensdokumentation
• Schilderung unfallbedingter Schäden
• Hinweise zu technischen Daten und ggf. Sonderausstattungen
• Schätzwert zur Reparaturdauer, Hinweise zum Reparaturweg
• ggf. Dokumentation älterer Schäden
• Bezifferung des Wiederbeschaffungswertes und Restwertes
• Angaben in Bezug auf die unfallbedingte Wertminderung
• Einschätzung, ob eine Reparatur wirtschaftlich ist (=> Kostenvoranschlag einer Werkstatt als Referenz)
• Angaben zur wahrscheinlichen Ausfallzeit (wichtig mit Blick auf die Nutzungsausfallentschädigung)

Gut zu wissen: Nicht auf dem Schaden sitzen bleiben…

Der Aspekt der Wertminderung ist von zentraler Bedeutung, wenn ein Unfallfahrzeug nach einem Unfall repariert werden sollte. Zwar lässt sich dadurch der vorherige Zustand technisch wieder herstellen. Trotzdem bleibt der Makel eines „Unfallwagens“ bestehen, der sich unmittelbar auf den Fahrzeugwert auswirkt.

Daher haben Kfz Gutachter die Möglichkeit, die Wertminderung zu berücksichtigen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang auch vom merkantilen Minderwert. Ein erfahrener Kfz Gutachter weiß, wie er eine zulässige Wertminderung rechnerisch herleiten kann. An diesem Aspekt verdeutlicht sich, dass ein Unfallgutachten nach einem Unfall ganzheitlich die eigenen finanziellen Interessen wahrt. Er ist Ihr Partner innerhalb des Regulierungsprozess und der Bezifferung der Schadenhöhe.

Schadenssumme auszahlen lassen: Gutachten die Basis für fiktive Abrechnung

Sie haben das Recht, sich den entstandenen Schaden an Ihrem Auto auszahlen zu lassen und die Reparaturmaßnahmen selber zu organisieren. Alternativ können Sie das Fahrzeug auch weiter fahren, wenn keine sicherheitsrelevanten Bedenken vorhanden sind. Wenn der Fahrzeugschaden  nicht repariert wird, ist von der so genannten fiktiven Abrechnung die Rede. In diesem Szenario ist ein erstelltes Unfallgutachten eine notwendige Grundlage, um mit der Versicherung des Unfallgegner abrechnen zu können.

Häufig gestellte zum Kfz Gutachten nach Unfall:

1. Warum ist ein Kfz Gutachten wichtig?

Weil ohne ein solches offizielles Gutachten keine Abwicklung mit der gegnerischen Haftpflichtversicherung möglich sein wird. Auf der anderen Seite ist die Beweissicherungskraft zu erwähnen. Wichtig ist ein Kfz Gutachten auch, um Aussagen zu Rest-, Wiederbeschaffungswert und Reparaturkosten sowie Nutzungsausfall treffen zu können.

2. Gutachter der Versicherung oder ein eigener Gutachter?

Grundsätzlich hat der Bundesgerichtshof (BGH) 2014 geurteilt, dass Kosten für Sachverständige von der gegnerischen Versicherung als Teil des Schadensersatzes zu zahlen sind. Da Sie das Recht haben, einen eigenen Kfz Gutachter zu suchen, sollten Sie das auch tun. Denn es ist nicht mit Sicherheit davon auszugehen, dass ein von der Versicherung bestellter Gutachter völlig unparteiisch agiert.

Setzen Sie mit dem Kfz Gutachter Institut Hamburg auf eine erfahrene zielorientierte und vor allem unabhängige Expertise, um Ihre Ansprüche von Beginn an mit Nachdruck zu verfolgen.

3. Auto Unfall: Ab welcher Summe Gutachter einschalten?

Wenn es sich um einen nicht selber verschuldeten Unfall handelt, kommt die so genannte Bagatellgrenze ins Spiel. Liegt die Schadenshöhe unterhalb einer Grenze von etwa 750 bis 1.000 Euro, so werden die Kosten für ein Kfz Gutachten meistens nicht erstattet.

In einer solchen Konstellation kann eine Schadenregulierung jenseits der Versicherung für beide Seite eine Lösung sein. Zwecks Beweissicherung sollten Fotos und ein Unfallbericht angefertigt werden und eine erste Schadensdokumentation der Unfallbeteiligten vorgenommen werden. Ein Kostenvoranschlag einer Werkstatt kann die Basis für eine zeitnahe Abwicklung sein.

Sollte auch ein höherer Bagatellschaden über die Versicherung abgewickelt werden sollen, so wird diese in der Regel einen Kostenvoranschlag einer Werkstatt in diesem Szenario akzeptieren. Nicht selten kommt es vor, dass die Versicherung diese Vertragswerkstatt selber bestimmt.

4. Wer zahlt die Kosten für ein Kfz Gutachten nach Unfall?

Im Haftpflichtfall oberhalb der Bagatellgrenze hat gegnerische Versicherung die Gutachterkosten zu tragen. Im Kaskofall bei eigenem Verschulden sind die Gutachterkosten teilweise oder vollständig selbst zu zahlen (abhängig vom konkreten Leistungsumfang der Versicherungspolice). Sie sollten sich vorher erkunden, welche Möglichkeiten vorgesehen sind.

5. Wann habe ich Anspruch auf einen unabhängigen Kfz Gutachter?

Wenn Sie unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt sind und die Grenze zum Bagatellschaden eindeutig überschritten ist, muss die gegnerische Haftpflichtversicherung für die Kosten eines Unfallgutachtens  aufkommen. Ohne dieses Dokument regulieren Versicherungen Schäden in aller Regel nicht.

Fazit: Alles Wichtige auf einen Blick zum Kfz Gutachten nach Unfall

• Nach einem Unfall ist ein Unfallgutachten ein zentrales Dokument für die Unfallrekonstruktion und Wertbestimmung des Unfallwagens.
• Abgesehen von der Beweissicherung (auch zur Klärung einer strittigen Schuldfrage) spielt das Gutachten eine wichtige Rolle für die Wertbestimmung: Wie hoch sind Wiederbeschaffungs- und Restwert? Wie hoch die Reparaturkosten? Mit welchem Nutzungsausfall ist zu rechnen?
• Sie können im Falle der eigenen Unschuld einen Kfz Gutachter selber wählen. Voraussetzung ist, dass der Schaden über der Bagatellgrenze von etwa 750 bis 1.000 Euro liegt.
• Laut BGH-Urteil muss die gegnerische Haftpflichtversicherung für die Kosten für ein Unfallgutachten aufkommen.
• Sie sollten den Kfz Gutachter der gegnerischen Versicherung nicht akzeptieren, sondern selber auf einen unabhängigen Experten setzen.
• Bei einem Haftpflichtschaden tragen Geschädigte keine Schuld, bei einem Kaskoschaden wohl: Wenn der Schaden selber verursacht wurde, gibt es keinen Automatismus für die Erstellung eines Gutachtens, zumal eine Kostenbeteiligung in diesem Szenario nicht ausgeschlossen ist.

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