Fast 65 Millionen Fahrzeuge sind auf deutschen Straßen unterwegs. Und je mehr Fahrzeuge, desto öfter gibt es Unfälle, werden Autos ge- und verkauft oder möchten Versicherungen Auskunft über den Zeitwert eines Kfz bekommen. In all diesen Fällen kommt ein Kfz-Gutachter ins Spiel. Ein Beruf mit Zukunft – doch wie wird man eigentlich Kfz-Sachverständiger?
Kfz-Gutachter werden: Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kfz-Sachverständiger schätzt den Wert eines Kfz und Mängel an Fahrzeugen ein und beurteilt Unfallhergänge anhand von Schäden
- Er ist ein unabhängiger Fachmann bei der Klärung der Schuldfrage – vor Gericht oder außergerichtlich
- Voraussetzungen für den Beruf sind eine mehrjährige Berufserfahrung im Kfz-Bereich sowie eine darauf aufbauende Fachausbildung
- Die Qualifikation zum Kfz-Sachverständigen kann z.B. über TÜV, DEKRA, KÜS, GTÜ oder IHK und HWK absolviert werden
Welche Aufgaben hat ein Kfz-Gutachter eigentlich?
Ein Kfz-Sachverständiger wird in aller Regel dann hinzugezogen, wenn eine Fahrzeugbewertung ansteht. Als unabhängiger Experte beurteilt er Schäden und Mängel und stellt fest, ob es sich ggf. um Bagatellschäden oder schwerwiegendere Schäden handelt. Zudem beurteilt er die Plausibilität von Schäden angesichts des berichteten Unfallhergangs, bewertet den Restwert von Fahrzeugen in Relation zu ihrem Alter, ermittelt Schadensursachen, berechnet den Wiederbeschaffungswert und bietet nicht nur eine unabhängige Beratung im Streitfall mit dem Unfallgegner.
Er übernimmt im Zuge der Schadensregulierung auch die Beweissicherung sowie Korrespondenz mit der gegnerischen Haftpflichtversicherung. Hierbei kümmert er sich frist- und sachgerecht um die Zusendung aller Unterlagen. Ein wirklich umfassender Tätigkeitsbereich also.
Wer beauftragt einen Kfz-Sachverständigen?
Ein Kfz-Gutachter wird von all jenen beauftragt, die eine fachkundige und unabhängige Beurteilung eines Autos, Anhängers, Wohnmobils, Lastwagens, Motorrads, Oldtimers oder sonstigen fahrbaren Untersatzes benötigen. Das können Privatpersonen sein, die den Kostenvoranschlag ihrer Werkstatt anzweifeln oder die Schadenhöhe nach einem Unfall feststellen möchten. Aber auch Versicherungen, um Prämien zu berechnen, Rechtsanwälte, die nach einem Unfall einen Streitfall zu klären haben.
Auch Leasinggesellschaften, Autovermieter, Kfz-Werkstätten und Autohäuser, benötigen ein Gutachten, um den Zeitwert eines Autos zu bestimmen, Banken, die einen Kredit gewähren sollen oder die Justiz, die ein Wertgutachten benötigt, zum Beispiel im Zuge einer Pfändung.
Kfz-Sachverständige haben also auch abseits von Beweissicherung und Schadensprüfungen einen interessanten Tätigkeitsbereich. Ihre Unfallgutachten und Wertgutachten genießen eine hohe Glaubwürdigkeit und dienen als Basis für Einigungen bei Schadensregulierungen oder Gerichtsverfahren. Ein Kfz-Sachverständiger mit langjähriger Erfahrung ist dabei die sichere Wahl: Ein Sachverständigenbüro wie das Kfz Gutachter Institut Hamburg (Telefon 040-60 59 08 54) helfen schnell und kümmern sich professionell um den ganzen anfallenden Papierkram.
Kfz-Sachverständiger: Häufig gestellte Fragen
Wer seine Stelle beim TÜV behalten möchte oder weiterhin auch als Kfz-Meister arbeiten möchte, kann auch zunächst nebenberuflich als Kfz-Gutachter einsteigen. Langfristig kann sich so ein zweites Standbein und vielleicht sogar eine komplette Selbstständigkeit ergeben.
Wie bei allen Selbstständigen kann man auch als Kfz-Gutachter viel und wenig verdienen, je nach Wettbewerbssituation, Werbemaßnahmen, Vernetzung und Mundpropaganda. Rund 45.000 Euro Jahresgehalt gelten als Schnitt, Luft nach oben ist natürlich immer.
Hat man bereits eine Qualifikation im Automobilbereich und mehrjährige Berufserfahrung, kann man unter anderem bei TÜV, DEKRA, KÜS, GTÜ, IHK oder HWK eine Ausbildung zum Kfz-Sachverständigen inklusive Prüfung absolvieren.
Bei rund 2,7 Millionen Verkehrsunfällen pro Jahr und mehr als 7 Millionen Gebrauchtwagen-(Ver)käufen sollte den deutschen Kfz-Gutachtern so schnell die Arbeit nicht ausgehen, denn ihre Expertise wird immer gefragter. Wenn ein Kfz-Sachverständiger fachlich auf dem neuesten Stand ist, seine Gutachten sprachlich gut formulieren kann und in seiner Stadt gut vernetzt ist, ist seine Tätigkeit definitiv ein Beruf mit Zukunft.
Grundsätzlich hat man als Unfallbeteiligter immer das Recht auf einen Sachverständigen, um eine unabhängige Einschätzung zu bekommen. Auch wenn die gegnerische Versicherung bereits einen Schadengutachter engagiert hat, darf der Geschädigte einen eigenen Kfz-Sachverständigen wie das Kfz Gutachter Institut Hamburg (info@kfzgutachterhamburg.com) hinzuziehen, dessen Kosten die Haftpflichtversicherung übernehmen muss.
Das hängt von allerlei Faktoren ab. Der Durchschnittsverdienst liegt bei Angestellten bei rund 45.000 Euro im Jahr. Selbstständige können je nach Konkurrenzsituation, Renommee und Werbemaßnahmen deutlich mehr verdienen.
Der Titel Sachverständiger oder Gutachter ist in Deutschland nicht geschützt (dies gilt nur für die beiden Titel öffentlich bestellter und vereidigter sowie staatlich anerkannter Sachverständiger). Das OLG München stellte aber 1994 fest, dass gewisse Fachkenntnisse vorhanden sein müssen, um sich Gutachter nennen zu dürfen (AZ 29 U 6380/93). Bei der Wahl eines Gutachters sollte man darauf achten, dass derjenige einen Ausweis oder ein Zertifikat eines Branchen- oder Berufsverbandes besitzt.
Nein, beide Begriffe können synonym verwendet werden, im gerichtlichen Zusammenhang wird aber im Allgemeinen das Wort Kfz-Sachverständiger benutzt.
Und wie wird man Kfz-Sachverständiger?
Voraussetzungen als Kfz-Sachverständiger
Wer Kfz-Gutachter werden möchte, sollte mindestens eine dieser Qualifikationen besitzen:
- Kfz-Mechaniker-Meister
- Kfz-Techniker,
- Kfz-Meister bzw. Kfz-Technikermeister (auch aus den Fachbereichen Zweiradwesen, Karosseriebau, Nutzfahrzeuge, Lackiertechnik),
- Kfz-Elektriker-Meister,
- Lackierer-Meister,
- Karosserieschlosser-Meister,
- Zweiradmechaniker-Meister,
- Diplom-Ingenieur,
- staatlich geprüfter Techniker (aus den Bereichen Kfz- / Maschinenbau)
- oder Ingenieur (Kfz- und Maschinenbau).
Kfz-Sachverständiger ohne Meisterbrief?
Das geht leider nicht, das hat der Gesetzgeber geregelt. Schließlich benötigt man eine solide Wissensgrundlage für die Begutachtung des Kfz-Zustands, die Ermittlung des Werts und die Erstellung von hieb- und stichfesten Schadensgutachten. Man benötigt mindestens einen Meisterbrief im Kfz-Handwerk.
Was kostet die Ausbildung zum Kfz-Sachverständigen?
Die Kosten für die Ausbildung bzw. die Umschulung zum Kfz-Gutachter sind je nach Anbieter sehr verschieden. Grob muss mit Kosten in Höhe von 2.000 bis 8.000 Euro gerechnet werden. Es gibt jedoch zahlreiche Fördermöglichkeiten, mit Hilfe derer sich die Kosten um teils mehr als 50 Prozent reduzieren lassen:
- Je nach Bundesland: Bildungsgutschein, Bildungsprämie oder Bildungsscheck
- Europäischer Sozialfonds (für betriebliche Weiterbildung)
- Bildungsprämie und Weiterbildungssparen
- Programm WeGebAU der Bundesagentur für Arbeit
- zinsgünstige Darlehen der KfW
Berufsverbände für Kfz-Gutachter
Es gibt mehrere Berufsverbände für Kfz-Sachverständige und Gutachter, eine Mitgliedschaft ist sehr empfehlenswert, da sie nicht nur als Interessenvertretung fungieren, sondern auch Weiterbildungsangebote und Zertifikate anbieten. Die wichtigsten Verbände sind der DguSV, der BVSK, der BVFS und BDSF.
Wo kann ich mich zum Kfz-Sachverständigen ausbilden lassen?
Grundsätzlich bieten Dekra, TÜV und IHK eine Ausbildung zum Kfz-Sachverständigen an. Darüberhinaus gibt es zahlreiche private Anbieter, jedoch ist zu bedenken, dass es imagetechnisch ein großer Vorteil sein kann, wenn man beim Nachweis seiner Ausbildung auf eine der renommierten Institutionen verweisen kann. Auch die Dauer der Ausbildung variiert ganz immens: Von Fünf-Tages-Seminaren bis hin zu mehreren Monaten reicht die Spanne. Eine ausführliche Ausbildung mit allen Grundlagen ist dabei immer zu bevorzugen, denn angesichts des großen Konkurrenzdrucks am Markt ist es ratsamer, sich durch Fachkompetenz einen Namen zu machen als durch Fehleinschätzungen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Grundsätzlich kann man sich als Kfz-Sachverständiger durch eine Weiterbildung in speziellen Fachrichtungen von der Konkurrenz absetzen, zum Beispiel durch eine Spezialisierung auf Oldtimerbewertung, Lackschäden oder Zweiräder.
Eine andere Möglichkeit der Weiterbildung ist die Zertifizierung durch beispielsweise den Berufsverband DguSV. Diese Zertifikate sind für potenzielle Kunden ein wichtiges Mittel, um die Sachkunde des Gutachters einzuschätzen.
Wer über lange Erfahrung und große Sachkenntnis verfügt, kann beantragen, als „Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger“ zugelassen zu werden. Nach einer eingehenden Prüfung dürfen Sie als unparteiischer Gutachter dann auch vor Gericht aussagen.
Fazit
Kfz-Sachverständiger ist ein vielfältiger Beruf, der eine fundierte Ausbildung und großen Einsatzwillen erfordert. Dafür punktet er mit viel Abwechslung und guten Verdienstmöglichkeiten. Was neben Fachwissen und Expertise aber nicht vergessen werden darf: Ein offener und professioneller Kontakt mit den Kunden ist das A und O in diesem Job.